Für Menschen mit Gleichgewichts- oder Mobilitätsproblemen kann ein Gehstock eine wertvolle Hilfe sein, um Stabilität und Unabhängigkeit beim Gehen zu verbessern. Es gibt jedoch Diskussionen darüber, ob der Gehstock auf der schwächeren oder stärkeren Körperseite eingesetzt werden sollte. Werfen wir einen objektiven Blick auf die Gründe für beide Ansätze.
Viele Physiotherapeuten und Rehabilitationsspezialisten empfehlen, den Stock auf der schwächeren Seite zu halten. Der Grund dafür ist, dass man durch die Gewichtsverlagerung mit dem Arm der stärkeren Seite das schwächere Bein entlasten kann. Dadurch bietet der Stock dem schwächeren Bein mehr Halt und Stabilität.
Zusätzlich können Sie mit derStockauf der schwächeren Seite fördert ein entgegengesetztes Arm-Bein-Schwungmuster, ähnlich wie beim normalen Gehen. Wenn das stärkere Bein nach vorne tritt, schwingt der Arm der schwächeren Seite natürlich entgegengesetzt, sodass der Stock während dieser Schwungphase für Stabilität sorgt.
Andererseits gibt es auch Experten, die dazu raten, den Stock auf der stärkeren Körperseite zu verwenden. Die Begründung: Durch die Gewichtsverlagerung auf das stärkere Bein und den stärkeren Arm erhält man mehr Muskelkraft und Kontrolle über den Stock.
Diejenigen, die diesen Ansatz bevorzugen, weisen darauf hin, dass das Halten des Stocks auf der schwächeren Seite dazu zwingt, ihn mit einer schwächeren Hand und einem schwächeren Arm zu greifen und zu kontrollieren. Dies könnte die Ermüdung erhöhen und dieStockschwieriger zu manövrieren. Wenn Sie es auf der stärkeren Seite haben, erhalten Sie maximale Fingerfertigkeit und Kraft für die Stockbedienung.
Letztendlich gibt es möglicherweise keine allgemeingültige „richtige“ Art, einen Gehstock zu benutzen. Viel hängt von den individuellen Stärken, Schwächen und Mobilitätseinschränkungen des Einzelnen ab. Idealerweise probiert man den Gehstock auf beiden Seiten aus, um herauszufinden, was sich für das eigene Gangbild am angenehmsten, stabilsten und natürlichsten anfühlt.
Variablen wie die Ursache der Mobilitätseinschränkung, das Vorliegen von Erkrankungen wie Schlaganfall oder Knie-/Hüftarthritis sowie die Gleichgewichtsfähigkeit der Person können dazu führen, dass eine Seite optimaler ist als die andere. Ein erfahrener Physiotherapeut kann diese Faktoren bewerten und eine individuelle Gehstockempfehlung aussprechen.
Darüber hinaus kann die Art des Stocks eine Rolle spielen.VierfußstockMit kleiner Plattform an der Basis bietet er mehr Stabilität, aber weniger natürlichen Armschwung als ein herkömmlicher Einpunktstock. Die Fähigkeiten und Vorlieben des Benutzers helfen bei der Auswahl des geeigneten Hilfsmittels.
Es gibt gute Gründe, einen Gehstock entweder auf der schwächeren oder der stärkeren Körperseite zu verwenden. Faktoren wie Kraft, Gleichgewicht, Koordination und die Art der Mobilitätseinschränkungen sollten die gewählte Technik bestimmen. Mit einem offenen Ansatz und der Unterstützung eines qualifizierten Arztes kann jeder Einzelne den sichersten und effektivsten Weg finden, einen Gehstock für eine verbesserte Gehfähigkeit zu nutzen.
Veröffentlichungszeit: 14. März 2024